gemeinsam glücklich

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Oft höre ich im Moment, wie froh viele Eltern sind, dass Schulen und Kitas wieder geöffnet sind oder auch stöhnen, wenn nun wieder von Schließung die Rede ist. Ich kann das verstehen und doch geht es mir damit so anders.
Es war jedes Mal ein innerlicher Freudenschrei, der mich durchfuhr, wenn ich wusste, dass alle meine Lieben zu Hause sind.
Gemeinsames Frühstück, Zeit für einen gemütlichen Kaffee mit dem Ehemann, die Pause für einen gemeinsamen Spaziergang mit den Kindern nutzen. Der Große, der aus einer Konferenz kommt und mich bittet den kleinen Bruder anzuziehen, um mit ihm seine Pause draußen zu verbringen.

Ja, es war einfach so viel Familienleben in dieser Zeit. So viel mehr, als es das bisherige Schulsystem zuließ. Zeit für viele gemeinsame Aktivitäten und das im Alltag. Was für ein Geschenk für uns.

Wie sind wir sonst durch die Wochen gehetzt und waren froh, wenn der Urlaub endlich ganz nah war. Wie gern habe ich früher Reisen geplant und jetzt ist dieser Wunsch überhaupt nicht vorhanden. Sicher mögen die Umstände unterbewusst eine Rolle dafür spielen. Ich frage mich aber eher, ob die Reisen nicht vorher vielmehr ein Ausgleich für den stressigen Alltag waren, so dass wir sie einfach nicht so sehr brauchen. Ich möchte nicht sagen, dass ich nie wieder reisen möchte, aber ich möchte einen Urlaub als den süßen Nachtisch zum perfekten Hauptgericht, einem harmonischen Alltag, nicht um all die fehlenden Kuchenstücke wieder auszugleichen.

Seit September sind wir nun auch so richtig kitafrei. Inzwischen bin ich dankbar für all die Umstände, die uns dazu geführt haben. Dankbar diese wertvolle Zeit mit meinen Lieblingsmenschen verbringen zu können und gespannt was zukünftig möglich sein wird.
Ich möchte einfach jeden Tag Kuchen.