Habe ich den Kleiderschrank nicht gestern erst ausgemistet? So kommt es mir oft vor. Vielleicht fehlt mir mit vier Jungs auch einfach ein gutes System. Bisher hat es weder funktioniert die Kleidung in Kisten mit Kleidergrößen beschriftet auf dem Dachboden zu lagern, noch sie in einem Fach in den Kleiderschränken aufzubewahren, wenn die aktuelle Größe nicht so weit entfernt liegt.
Gibt es das perfekte System?
Egal was ich bisher gemacht habe, es führte gewissermaßen immer zu Überraschungen. Mal zu schönen, wenn sich plötzlich irgendwo eine vergessene Kiste offenbarte und man sich dann den Neukauf sparen konnte oder aber, dass ein beliebtes Kleidungsstück in Vergessenheit geraten ist und das Kind nun leider schon zu groß zum Tragen ist.
Kleidercontainer bitte hier klingeln
Neben den aber ohnehin schon viel zu vielen eigenen Sachen überkommt mich dann noch ein weiteres Problem. Mit vier Jungs komme ich mir überspitzt gesagt gern mal vor wie die Kleiderspende oder besser gesagt der Kleidercontainer persönlich.
Es ist natürlich in erster Linie absolut nett gemeint, wenn Freunde und Bekannte an uns denken und uns die noch gut erhaltenen Kleidungsstücke ihrer Kinder vorbeibringen. „Mit vier Jungs kannst du das sicher gebrauchen.“ kommt dann oft als Satz hinzu. Ja und nein, denke ich dann. Sicher ist oft wirklich was Tolles dabei, was wir gut gebrauchen können und ich freue mich, dass ich das dann nicht besorgen muss, aber es stresst mich auch ungemein. Nein zu sagen, musste ich wirklich lernen oder besser gesagt lerne ich es noch. Denn bei uns führt es vor allem zum absoluten Überfluss.
Wenn der Schrank platzt
Die Schränke sind quasi überfüttert und irgendwann platzen sie und die Kleidung schießt wie Unkraut aus dem Schrank. So gern hätte ich für alle nur ein paar ausgewählte Teile im Schrank, nicht mehr als sie tatsächlich auch tragen. Aber für dieses Ziel brauche ich wohl noch eine Menge Unkrautvernichter.
Mit dem ersten Schrank bin ich für heute jedenfalls fertig und stelle wieder fest, wie gut es tut, sich von Dingen zu trennen. Und auch wenn es wohl viele als Luxusproblem sehen, so empfinde ich diesen ganzen Überfluss von allem wirklich erdrückend. Es bringt mich zu der Frage „Was brauchen wir wirklich zum Leben?“