Wir malen uns eine Schule, wie sie uns gefällt

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Wie es jetzt ist

Vor ein paar Wochen kam unser dritter Sohn zur Schule. Auf diesen Tag hat er lange hin gefiebert, aber schon damals mit den Worten: „Die Einschulung ist toll, aber danach geht es schnell bergab. Das habe ich ja schon bei meinen Brüdern gesehen.“
Er sollte recht behalten.

Das letzte Jahr vor der Schule war mein Sohn zu Hause. Wir hatten eine tolle Zeit und wir haben wieder festgestellt, wie schön und einfach lernen im Alltag funktioniert. Einkaufen im Hofladen. Wie viel Äpfel brauchen wir? Wie viel kosten sie? Wie viel Wechselgeld bekommen wir?
Die täglichen Fragen der Kinder bieten zudem genug Möglichkeiten neue Ideen zu entwickeln. Alles in allem lässt sich so mit Spaß und Freude ganz viel im Alltag lernen. Denn eines ist ganz klar, Kinder sind neugierig und wollen lernen.

nur nicht in der Schule

Heute morgen sprach ich kurz mit einer Mutter, deren Tochter ebenfalls die erste Klasse besucht. Auch sie erzählte von der fehlenden Freude am lernen. Genau der Punkt, der mir bei all meinen Kindern nach dem Schulbeginn aufgefallen ist. Die Kinder kommen mit Freude zur Schule und der Frust folgt direkt. Ein Heft und ein Arbeitsblatt nach dem anderen wird abgearbeitet. Ist die Freude am Anfang zumindest noch groß, wenn sie ein Heft fertig haben, so erkennen sie alsbald, dass nach jedem Heft ein neues kommt. So lässt dann auch bald die Motivation des schnellen Abarbeitens nach, denn für sie lässt sich kein Sinn in dieser Aufgabe erkennen.

Erlebnisse schaffen

Erinnere ich mich selbst an meine Schulzeit, so sind eben die Tage und Stunden in Erinnerung geblieben, die ein Gefühl in mir ausgelöst haben. Tolle Exkursionen, besondere Erlebnisse, ein tolles Lied im Musikunterricht. Natürlich auch ein paar negative Erinnerungen. Aber offensichtlich lernen wir am besten, wenn wir dabei eine Emotion erfahren können.

meine Vision

Wenn ich mir eine Schule für meine Kinder vorstelle, so würde ein Schuljahr eine Zusammenstellung von vielen unterschiedlichen Projektwochen, je nach den Interessen des Kindes sein. Eine Woche Zahlenspiele, am besten draußen, gefolgt vom Fußballcamp und Reiterwoche. Ein Gartenprojekt dürfte natürlich nicht fehlen. Sie könnten mit dem Englischlehrer oder Lehrerin zum Bahnhof fahren und dort alle Vokabeln lernen, die zum Thema passen und in der nächsten Woche ein Baumhaus bauen. Diese Schule würde einfach aus allem ein Erlebnis machen und die Kinder hätten so viel Spaß und Freude von Woche zu Woche. Da die Kinder so viel schneller und leichter lernen, sparen wir uns natürlich auch Hausaufgaben.


Für mich ist diese Zeit gerade eine große Veränderung und so bin ich optimistisch, dass auch meine Vision bald eine Umsetzung erfährt.

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